Anästhesie und operative Intensivtherapie

Willkommen zum Praktischen Jahr! Es freut uns, Sie begrüßen zu dürfen. Bisher stand verstärkt die Theorie im Vordergrund Ihres Studiums. Nun rückt die Praxis im Alltag näher als je zuvor. Es ist unser Ziel, Ihnen das Fach Anästhesiologie so lebendig zu präsentieren, wie wir es täglich erleben. Aus den 5 Säulen der Anästhesiologie haben wir für Ihren Einsatz aus der Anästhesie, Intensivmedizin, Schmerztherapie, Notfallmedizin und Palliativmedizin die interessantesten Themen herausgesucht.

Anbei einige wichtige Informationen:

• Verantwortlicher Klinikleiter: Dr. med. Jörg Leßmann DEAA; Tel. 02363-108-2631
• PJ verantwortlicher Tutor: Herr Oberarzt Musa Ayoub D.E.S.A; Tel. 02363-108-3205
• Kontakttelefon: 02363-108-2631; Sekretariat der Klinik
• E-Mail-Adresse: D.Buschlinger@vincenz-datteln.de

Grundlage für Ihr Tertial in dem Wahlfach Anästhesiologie der Klinik für Anästhesie und operative Intensivtherapie ist das Pflichtenheft. Hier finden Sie eine überschaubare Dokumentationsmöglichkeit Ihrer Ausbildung. In dem Pflichtenheft wurde ein Katalog für die Ausbildung im OP und auf der Intensivstation erstellt. In Absprache mit Ihrem Tutor können hier auch individuelle Schwerpunkte gesetzt werden. Auf die für Ihr Examen notwendigen theoretischen und praktischen Fähigkeiten werden wir Sie gewissenhaft vorbereiten. 

Ihr Pflichtenheft sieht vor, dass Sie jeweils durch den verantwortlichen Klinikleiter Dr. med. Jörg Leßmann in die Operationssäle bzw. auf die Intensivstation eingeteilt werden.

Wir haben folgenden Ablauf für Sie vorgesehen:

• 10 Wochen Einsatz in der klinischen Anästhesie
• 4 Wochen Einsatz auf der Intensivstation
• 1 Woche Teilnahme am Notarztdienst der Stadt Datteln in Zusammenarbeit mit einem anästhesiologischen Notarzt
• 1 Woche Einsatz nach Wunsch

Sie erhalten am ersten Tag ihres Einsatzes in unserer Klinik einen Einsatzplan mit einer zeitlichen Reihenfolge der einzelnen Aufenthaltsorte während Ihres Tertials. Die wichtigsten abteilungsbezogenen Informationen haben wir in einem „Info-Paket“ für Sie zusammengestellt.

Für die tägliche Arbeit dient als Grundlage ein Stundenplan, der sich aus den abteilungsübergreifenden Veranstaltungen und den klinikspezifischen Angeboten zusammensetzt.

Jederzeit steht für Sie ein Ansprechpartner zur Verfügung. Dies ist für die gesamte Klinik der Anästhesie und operativen Intensivtherapie Ihr Abteilungstutor Herr Oberarzt Musa Ayoub D.E.S.A. Während Ihrer Einsätze vor Ort ist ebenfalls ein Anästhesist als Ausbilder für Sie zuständig. Das gleiche gilt für die interdisziplinäre Intensivstation, wobei hier der zuständige Oberarzt für Sie jederzeit ansprechbar ist.

Für die abteilungsinternen und übergreifenden Lehrveranstaltungen werden Sie freigestellt. Vorgesehen ist eine Teilnahme am Bereitschaftsdienst. Im Leitfaden sind hierfür 8 Bereitschaftsdienste unter Supervision des jeweiligen Dienstarztes vorgesehen. Diese Zeit wird als Arbeitszeit angerechnet und entsprechend mit Freizeit ausgeglichen.

Im Rahmen der Patientenbetreuung und dem Erlernen praktischer Tätigkeiten werden Sie unter der Supervision eines Facharztes oder Oberarztes in der Lage sein Allgemeinanästhesien bei Patienten mit geringem perioperativem Risiko durchzuführen. Dazu gehören die Anlage venöser Zugänge, die Narkoseinduktion mit verschiedenen Hypnotika, die Maskenbeatmung, die Intubation bzw. das Einführen von laryngealen Masken, die Lagerung zur Operation, die intraoperative Narkoseführung, der Umgang mit Narkosebeatmungsgeräten, die Narkoseausleitung und die Betreuung der Patienten im Aufwachraum. Weitere Tätigkeiten aus dem Berufsalltag der Anästhesie (z.B. Intubation, ZVK-Anlage, arterieller Zugang, Spinalanästhesie etc.) sind ebenfalls in Ihrem Pflichtenheft vorgesehen. Ziel sollte es sein, dass Sie am Ende des Tertials in der Lage sind, einfache Narkosen unter kontinuierlicher Supervision durchzuführen.

Für die Intensivstation ist vorgesehen, dass Sie nach einer entsprechenden Einarbeitungsphase in der Lage sind, ein bis zwei Patienten unter Supervision zu betreuen und diese Patienten im Rahmen der täglichen Visiten dem Oberarzt/Chefarzt vorzustellen. Bei diesen Patienten sollten Sie möglichst auch die Verlegungsbriefe schreiben und mit Ihrem zuständigen Oberarzt vor Herausgabe besprechen.

Auf der interdisziplinären Intensivstation finden wochentags täglich zwei Visiten statt. Die Visite am Nachmittag ist als Lehrvisite gestaltet und bietet Ihnen jederzeit die Möglichkeit Fragen zu stellen und Ihr bisheriges Wissen zu vertiefen.

In Absprache mit dem auf der Intensivstation zuständigen Oberarzt ist vorgesehen, dass Sie einen geeigneten Fall auswählen und diesen komplett mit Anamnese, Befund, differentialgnostischen Überlegungen und aktueller Literatur zum Krankheitsbild und der entsprechenden Therapie präsentieren.

Am Ende des Tertials wird Ihnen die Möglichkeit gegeben, ein Probeexamen zu machen. Die Terminvereinbarung erfolgt über Herrn Oberarzt Musa Ayoub. Die eigentliche Prüfung erfolgt durch den Chefarzt der Abteilung, Dr. Jörg Leßmann.

Wir sind bestrebt den Studierenden eine umfassende und hochwertige Ausbildung zu bieten. Bitte melden Sie sich bei Problemen unbedingt bei unserem Tutor oder alternativ (gegebenfalls vertraulich) in der Mentorensprechstunde.

Für die regelmäßigen begleitenden Lehrveranstaltungen erhalten Sie jeweils das Datum, die Zeit und den Raum genannt. Die einzelnen Themen werden Ihnen auf dem Lehrplan des St. Vincenz-Krankenhauses ausgehändigt. Das gleiche gilt für die abteilungsinternen Fortbildungsveranstaltungen der Klinik für Anästhesie und operative Intensivtherapie. 

Selbstverständlich bekommen Sie vor Ihrer Arbeit im OP eine Einführung bezüglich der Einschleusung, Hygienemaßnahmen und Verhaltensweisen im OP.

Das Praktische Jahr in der Anästhesiologie findet aufgrund der fehlenden Station überwiegend im OP und auf der Intensivstation statt. Neben den praktischen Fähigkeiten sollen Sie ebenfalls die theoretischen Grundlagen der Anästhesiologie kennenlernen und diese im OP anwenden. Zusätzlich gehört die Kenntnis von Risiken und Nebenwirkungen der einzelnen Verfahren zu Ihrer Tätigkeit im OP. Diese Wissen erlernen Sie im Rahmen Ihres Einsatzes in den einzelnen OP-Bereichen.

Die genauen Lehr- und Lernziele finden Sie in Ihrem Pflichtenheft. Neben den allgemeinen Grundlagen der Anästhesiologie ist in diesem vorgesehen, dass Sie in den jeweiligen OP’s der Kliniken die anästhesiologischen Besonderheiten der Allgemein- und Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie, Urologie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Neurochirurgie und der Augenheilkunde eingewiesen werden. Des Weiteren werden Sie außerhalb des OP’s die Prämedikationsambulanz und die Arbeit der Pain-Nurses kennenlernen.

Auf der interdisziplinären Intensivstation sollen Sie die Gelegenheit bekommen, zahlreiche internistische und operative Krankheitsbilder, einschließlich ihrer Diagnostik und Therapie, kennenzulernen.

Die Teilnahme am Notarztdienst der Stadt Datteln wird Ihnen Einblicke in die Akutmedizin vermitteln. Falls Sie Interesse haben, werden wir Sie in unseren Schmerzdienst für die postoperative Versorgung involvieren.

Kenntnisse, Fertigkeiten und Verhaltensweisen

Eine vorgegebene Liste bietet die Möglichkeit zur Dokumentation erlernter Verfahren. Diese sollen Sie persönlich pflegen. Sie berücksichtigt den Umgang mit Patienten und Kollegen, die allgemeine Patientenbetreuung in der Intensivmedizin, die Teilnahme an Diensten, verschiedene Blutabnahme-Techniken, Zugänge und Infusionstherapie, Blasenkatheter und Sonden, Punktionstechniken der Regionalanästhesie, die verschiedenen Möglichkeiten der Intubation und der Narkoseführung, die praktische Arbeit in der Prämedikationsambulanz und im Schmerzdienst sowie die wichtigsten praktischen Tätigkeiten auf der interdisziplinären Intensivstation.

Teilnahmebestätigung

Alle verpflichtend vorgesehenen Teilnahmen müssen Sie sich durch die in Ihrem Logbuch vorhandenen Vorlagen mit Datum und Unterschrift bestätigen lassen.

Bescheinigung über die regelmäßige und erfolgreiche Ausbildung im Praktischen Jahr

Abschließend wird Ihnen von Dr. Jörg Leßmann bestätigt, dass Sie die verpflichtenden Aufenthalte im OP und auf der Intensivstation mit der vorgesehenen Anwesenheit abgeleistet haben. Falls Sie sich für ein Probeexamen entschieden haben, findet auf dieser Bescheinigung die optionale Beurteilung statt.

Leistungen unserer Klinik:

• Ca. 9000 Narkosen/Jahr
• Ca. 1900 Rückenmarksnahe Anästhesieverfahren (Spinal-, Periduralanästhesie)
• Ca. 200 Leitungsanästhesieverfahren (Obere und untere Extremität)
• Alle üblichen inhalativen und intravenösen Narkoseverfahren in Anästhesie und Intensivmedizin (Balanzierte Anästhesie, TIVA, TCI, „VIVA“)
• Atemwegmanagement mit indirekter Laryngoskopie (Videoassistiert und fiberoptisch)
• Narkosetiefe-Messverfahren (Bispektralindex)
• Relaxometrie
• Semiinvasives hämodynamisches Monitoring mit kontinuierlicher Herzzeitvolumen-Messung
• Versorgung von ca. 550 intensivmedizinischen Patienten pro Jahr
• Kontinuierliche Nierenersatzverfahren
• Sonographiegeräte
• Differenzierte Beatmungsgeräte zur invasiven und nichtinvasiven Beatmung
• Transkutane und intravenöse Schrittmacherstimulatation
• Kardioversionen und Defibrillation
• Perkutane Tracheobougierung zur Trachelkanülierung
• Thoraxdrainagen-Anlage
• Fiberoptische Bronchoskopien

Typischer Tagesablauf im OP:

07:15 Uhr: Frühbesprechung mit kurzer Präsentation der Intensivpatienten, der Tätigkeiten der beiden Bereitschaftsdienste für den OP und der Intensivstation. Vorstellung der zu operierenden Patienten des Tages mit ihren jeweiligen Besonderheiten

07:35 Uhr – 07:50 Uhr Interdisziplinäre Visite auf dem operativen Teil der interdisziplinären Intensivstation

07:50 Uhr Beginn des OP-Betriebes mit der Narkoseeinleitung, -führung und -ausleitung

12:00 Uhr – 12:30 Uhr: Mittagspause

12:30 Uhr – 15:00 Uhr: Arbeit im OP nach Anweisung durch den betreuenden Arzt

15:00 Uhr – 15:30 Uhr: Lehrvisite auf der Intensivstation

15:30 Uhr – 15:45 Uhr: Möglichkeit der praktischen und theoretischen Nacharbeit der Visite

1. Praktische, abteilungsinterne Fallvorstellungen (1 x wöchentlich)
2. Theoretischer Unterricht durch den PJ-Beauftragter (1 x wöchentlich)
3. Zertifizierte, abteilungsinterne, monatliche Fortbildung
4. Teilnahme an innerbetrieblichen Fortbildungen wie Reanimation, Hygiene usw.
5. Aushändigung einer Auswahl (über 220) der wichtigsten  Verfahrensanweisungen der Abteilung zu allen Themen der Anästhesie und Intensivmedizin
6. Zugang zur PJ-Bibliothek mit zahlreichen nationalen und internationalen Standardwerken der Anästhesie und Intensivmedizin
7. Internetzugang mit Freischaltung der Standardzeitschriften der Anästhesie

Zu den Themen der fachübergreifenden Seminare geht es hier.

Oberarzt M. Ayoub D.E.S.A   

Tel. 02363-108-3205